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Salze und Feuchten – ein schädigendes Wechselspiel

Wie schädigen Salze unsere Gebäude?

Feuchte und Salze haben häufig Substanzschäden an Kellern und Sockeln unserer historischen Gebäude verursacht. Zu den häufigsten bauschädlichen Salzen zählen Carbonate, Sulfate, Nitrate und Chloride. Sie dringen bei fehlenden oder schadhaften Abdichtungen mit Feuchteeinwirkungen / Durchfeuchtungen in die Bauteile ein. Je nach Salzart und Exposition können sie bei fehlenden Querschnitts- / Horizontalabdichtungen auch mehrere Meter in den Wänden hochsteigen.

Die Feuchten verdunsten an den verdunstungsfähigen Oberflächen. Salze lagern sich an den Oberflächen an und kristallisieren aus. Aufgrund ihrer hygroskopischen Wirkung ziehen sie später in einem steten Wechselspiel des angrenzenden Klimas Feuchten aus der Raumluft an, gehen in Lösung oder kristallisieren wiederum aus. Dies führt zum einen zu zusätzlichen Auffeuchtungen an den Bauteiloberflächen. Zum anderen geht mit der Kristallisation der Salze eine Sprengwirkung einher, welche die Bauteiloberflächen sukzessive zermürbt und mit der Zeit Mörtel und Steinoberflächen aufzulösen vermag. Hierdurch werden nicht nur Oberflächen, sondern auch Querschnitte und Tragfähigkeiten gemindert.

Was ist vor der Sanierung von Salzschäden zu erfassen?

Vor einer Sanierung sollte bei möglichen Salzeinträgen untersucht werden, ob und welche Salzbelastungen vorliegen und wie sich diese im Bauteil verteilen. Neben den Folgen, die durch die vorhandenen Salzbelastungen bestehen, sind auch ggfs. zukünftige Salzeinträge für das Bauteil zu beachten. Hiernach kann entschieden werden, wie weitere Salzeinträge vermieden werden können und ob ggfs. ein substanzschonendes Entfernen oder optisches Kaschieren bzw. Unschädlichmachen der Salzbelastungen möglich ist.

Wie kann das Wechselspiel aus Salzbelastungen und Feuchten reduziert werden?

Um weitere Salzeinträge zu vermeiden, helfen i. d. R. Abdichtungen. Das Entfernen von Salzen aus Bauteilen kann im einfachsten Fall durch wiederholtes Abbürsten oberflächig abgelagerter Salze bis hin zu verschiedenen zeitweise aufgebrachten und wiederholt erneuerten Kompressenlösungen am Denkmal erfolgen. Besonders in ihrer Substanz geschädigte Baustoffe, die durch Salze bereits zermürbt wurden und sich auflösen, können ggfs. nur noch ersetzt werden. Dies betrifft z. B. stark gelöste Fugenmörtel von Mauerwerk, bereits festigkeits- und tragfähigkeitsmindernd aufgelöste Steine oder infolge von Salzeinwirkungen stark korrodierende Stahlbauteile.

Sofern die Sichtflächen in ihrem Erscheinen nicht bedeutend und erhaltenswert sind, können Salzbelastungen nach erfolgten Abdichtungen auch durch Funktionsputzaufträge in Form von salzspeichernden Opferputzen oder Sanierputzen reduziert werden. Diese lagern mit kapillarem Wassertransport mitgeführte Salze in ihren Porenräumen ein, der kapillare Wassertransport wird vermindert und allein die Feuchten werden über Diffusionsvorgänge zur Verdunstung an die Putzoberflächen transportiert. Ist das Porenvolumen mit Salzen gefüllt, können erneut Salzschäden sichtbar werden.

Regeln zur Eignung und Anwendung von Funktionsputzen wie Opferputzen oder Sanierputzsystemen werden u.a. in den Arbeitsgruppen der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege (WTA) durch Fachexperten erarbeitet.

Sanierputzsysteme werden darüber hinaus auch von der WTA geprüft und zertifiziert.

Zertifizierte Sanierputze sind gelistet: Liste der Baustoffe | WTA GmbH (wta-gmbh.de)

Erschienen sind u.a. folgende WTA-Merkblätter zu Putzaufträgen und zur Salzreduktion:
WTA Merkblatt 2-9-20 Sanierputzsysteme
WTA Merkblatt 2-14-19 Funktionsputze
WTA Merkblatt 2-10-06 Opferputze
WTA Merkblatt 3-13-19 Salzreduzierung an porösen mineralischen Baustoffen mittels Kompressen

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