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Was ist beim Bauen mit Holz zu beachten?

Wichtig ist der bauliche Holzschutz!

Holz ist ein nachwachsender Baustoff. Das Bauen mit Holz gilt, sofern wir den Verbrauch im Hinblick auf die nutzbaren Wälder nicht überbeanspruchen und Monokulturen vermeiden, als nachhaltig.

Damit ein Holzbau auch lange erhalten bleibt, sollten sowohl Planer, Hausbesitzer als auch Nutzer einige Regeln des baulichen Holzschutzes kennen und berücksichtigen.

A und O des baulichen Holzschutzes ist die richtige Auswahl des Holzes und die sorgfältige Planung der Einbausituation unter Beachtung des Feuchteschutzes.

Dauerhaftigkeiten und Einbausituationen der Hölzer bedenken

Unsere heimischen Hölzer sind Dauerhaftigkeitsklassen zugeordnet. Eiche ist dauerhafter als Lärche oder Douglasie. Weniger dauerhaft sind die meistverbauten Nadelhölzer Fichte oder Tanne.

Einbausituationen lassen sich Gebrauchsklassen zuordnen. Hier werden die Feuchtesituationen, in denen die Hölzer eingesetzt werden, z. B. Innenraum oder Außenklima, bewittert oder erdnah, betrachtet. Für den jeweiligen Gebrauchszustand sollten geeignete Hölzer ausgewählt oder Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden. Im Sinne unserer Gesundheit und der Vermeidung von Schadstoffeinträgen, die bei zirkulärer Bauweise problematisch zu bewerten sind, sollte durch den baulichen Holzschutz auf Holzschutzmitteleinträge verzichtet werden.

Nachzulesen ist dies u. a. in der Holzschutznorm DIN 68800-1, die zuletzt im Februar 2019 aktualisiert wurde.

Doch auch bei Einsatz prinzipiell für den Einbauzustand geeigneter, dauerhafter Hölzer ist Folgendes beim Bau zu berücksichtigen:

Formänderungen und Risse berücksichtigen

Holz quillt und schwindet in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen. Dies führt zu Rissen und Formänderungen. Hölzer sollten mit üblichen Feuchten des zukünftigen Einbauzustandes verbaut werden. Fugenanschlüsse müssen erwartbare Dehnungen zulassen. Zwängungsspannungen sind zu vermeiden. Schwindrisse sollten vor Feuchteeinträgen und stehenden Feuchten geschützt werden. Geklebte Holzverbindungen u.a. Keilzinkenverbindungen an Konstruktionsvollhölzern (KVH) müssen für den Einsatzzweck zugelassen und die Klebeverbindungen / Leime ausreichend dauerhaft sein.

Anstriche überdenken

Dichte Anstriche können Austrocknungen verzögern oder verhindern. Dies kann zu Fäuleentwicklungen im Inneren der Hölzer führen. Die Art der Anstriche sollte im Hinblick auf die erwartete Schutzwirkung und realisierbare Instandhaltungsintervalle / Erreichbarkeiten der Bauteile in Abstimmung auf die Klimabeanspruchung (Wetterseite, exponierte oder geschützte Lage) ausgewählt werden. Auf Anstriche kann auch verzichtet werden, Holz vergraut dann mit der Zeit durch UV-Beanspruchung und Holz verfärbende Pilze.

Abtrocknungspotenziale schaffen

Verbaute Holzbauteile sind im Bauzustand vor langanhaltenden Feuchten zu schützen. Hier sollte vor allem an den Knotenpunkten / Holzverbindungen stehendes Wasser vermieden werden. Fugen sollten nicht als schmale „Messerfugen“ ausgebildet bzw. oberseitig bedeckt werden. Verbindungsmittel dürfen nicht zu tief im Holz liegen, um stehende Feuchten in Vertiefungen zu vermeiden. Zapfenlöcher in Schwellen sollten mit Ablauflöchern versehen werden. Horizontale Abdichtungen z. B. unter Fachwerkschwellen sollten nicht über die Schwellen herausstehen, um Sickerfeuchten zu vermeiden. Besser werden die Abdichtungslagen zur Vermeidung aufsteigender Feuchten eine Steinlage unter den Schwellen angeordnet.

Konstruktiv schützen

Notwendige Randabstände der Verbindungsmittel zu den Holzenden sollten eingehalten werden, um Risse zu vermeiden.

Stirnhölzer, z. B. Pfettenköpfe, sollten z. B. mit Opferbrettern bedeckt werden, da das Holz in Längsrichtung / Faserrichtung besonders gut Feuchte transportiert. Durch Schrägschnitte und Tropfkantennuten können Feuchten zügiger abtropfen / ablaufen.

Holzstützenfüße und Schwellen sollten vor Spritzwasser geschützt liegen. Sie sollten daher, sofern keine Hölzer der Dauerhaftigkeitsklasse 1 verwendet werden, aufgeständert werden. Zu Pflasterflächen sollten Abstände von 30 cm und zu Kiesflächen mind. 15 cm eingehalten werden.

Übersichtliche Zusammenstellungen zum baulichen Holzschutz bieten neben der DIN 68800-1 und dem Praxiskommentar zur Holzschutznorm auch die Fachregeln des Zimmererhandwerks, hier insbesondere die Veröffentlichungen zu Terrassen, Holzfassaden und Balkonen sowie die Publikationen der proHolz Austria.

Gern beraten Holzschutzsachverständige zu Themen des baulichen Holzschutzes und zu vermeidbaren Fehlern.

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